Trias – Die Geburtsstunde der Dinosaurier

Die Trias ist die erste der drei Perioden der Ära Mesozoikum, welche auf das Paläozoikum folgte. Beide Ären gehören zum Äon, also einem Erdzeitalter namens Phanerozoikum. Die Trias begann vor 251,9 Mio. Jahren nach dem Perm, also der letzten Periode des Paläozoikums und endete vor 201,3 Mio. Jahren.
Eingeteilt wird die Trias in drei Epochen, die Untertrias, Mitteltrias und Obertrias heißen.
Den Namen “Trias“ erhielt diese Periode übrigens von dem deutschen Wissenschaftler Friedrich August von Alberti. Im Jahre 1834 benannte Alberti die Trias nach drei in Deutschland gefundenen Gesteinsarten, die aus dieser erdgeschichtlichen Zeit stammen: Muschelkalk, Buntsandstein und Keuper.

Trias Buntsandstein
Quelle: ArtMechanic/Wikimedia Commons

Kontinente und Klima während der Trias

Zu Beginn der Trias waren alle Landmassen zu einem einzigen großen Superkontinent namens Pangäa verschmolzen. Der riesige Ozean Panthalassa umgab Pangäa von beinahe allen Seiten. Östlich bildete eine sehr große Bucht das Tethysmeer. Die Meeresströmungen waren gleichmäßig, was ebenso auf das Klima zutraf:
Die Temperaturen waren überall einheitlich mild-warm und trocken. Jahreszeitliche Unterschiede, wie wir sie heute kennen, gab es zu dieser Zeit nicht, denn auch die beiden Pole waren in der Trias eisfrei. Niederschläge gab es meist nur an den Küsten, sodass große trockene Wüstenflächen im Inland entstanden. Feuchtwarmes Klima gab es deshalb nur in der Nähe der Küsten, wo es auch mehr regnete.
Im Laufe der Trias begann Pangäa aber langsam auseinander zu brechen: Laurasia und Gondwana wurden voneinander getrennt und das Tethysmeer wuchs und damit auch die Küstengegenden mit feuchtwarmem, tropischem Klima.

Die Flora der Trias

Das Klima während der Trias, also zu Beginn des Mesozoikums, hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, die sogenannte Flora.
Nur dort, wo es auch ausreichend regnete, wuchsen Pflanzen. Dies beschränkte sich daher zu Beginn der Trias überwiegend auf die Küstengegenden des Superkontinents Pangäa. Die großen Wüstenflächen im Inland waren wegen des sehr trockenen und warmen Klimas gar nicht oder nur spärlich bewachsen.
Aus diesem Grund ähnelte die Pflanzenwelt anfangs noch stark der des Perms. Sie bestand zunächst überwiegend aus Baumfarnen und Schachtelhalmen. Zunehmend entstanden aber immer mehr Koniferen, also Nadelbäume, und Ginkgo-Pflanzen. Diese gehören zu den Samenpflanzen, genauer gesagt zu den sogenannten Nacktsamern. Diese begannen sich in der Trias zu entwickeln. Bei Nacktsamern liegen die Samen, wie der Name schon sagt, “nackt“ oder eben frei. Aus ihren Blüten entwickeln sich Zapfen, die die Samen beherbergen und mit der Zeit von sich aus freigeben.

Trias Ginko
Quelle: Marzena7/Pixabay

Die Fauna der Trias

Als Fauna wird die Gesamtheit aller Tiere, also die Tierwelt eines Gebietes oder einer Zeit bezeichnet.
Die Fauna der Trias unterlag zu Beginn einem enormen Wandel: Viele Tierarten wurden bei dem Massenaussterben am Ende des Perms entweder beinahe (z.B. Ammoniten) oder komplett (z.B. Trilobiten) ausgelöscht. Aus diesem Grund startete die Tierwelt mit nur sehr wenigen Tierarten in das Erdmittelalter. Gleichzeitig war das die Gelegenheit, dass sich viele neue Tierarten entwickeln konnten:

Die Fauna der Trias an Land

An Land dominierten, wie bereits im Perm, weiterhin die Reptilien die Tierwelt. Im Laufe der Trias bewohnten Gruppen wie die Rhynchosaurier oder Gattungen wie Proterosuchus das Land und mit der Zeit entwickelte sich die Tiergruppe der Archosaurier. Zu ihnen zählten beispielsweise Arten wie Marasuchus oder auch Postosuchus.
Das Ende der Trias erlebten sie alle nicht, da es während der Trias immer wieder zu Massensterben kam. Was der Grund für diese Massensterben war, ist bis heute ungeklärt. Wissenschaftler vermuten, dass der Ausbruch eines Supervulkans der Grund gewesen sein könnte.
Aus der Gruppe der Archosaurier entwickelten sich neue Gruppen. Zu ihnen zählen die Panzerechsen, also die Vorfahren der heutigen Krokodile, sowie die Flugsaurier, die Dinosaurier und die Vögel.
Neben den Archosauriern entwickelten sich auch die Säugetiere, Amphibien sowie die Insekten weiter. Aber nun war endlich die Geburtsstunde der ersten Dinosaurier (und somit auch der späteren Vögel) gekommen.

Die Geburtsstunde der Dinosaurier

Wie zuvor schon den Reptilien, verschaffte ihre gute Anpassung an das trockene Klima den Dinosauriern einen Vorteil. Deshalb konnten sie sich im Gegensatz zu anderen Tiergruppen stark verbreiten.
Anfangs waren die meisten Dinosaurierarten noch sehr klein wie z.B. einer der ersten Dinosaurier überhaupt – der fleischfressende Eoraptor. Er wurde nur ca. einen Meter lang, lief auf zwei Beinen und ging einem erwachsenen Menschen ungefähr bis zu den Knien.
Weitere Dinosaurier, die sich in der ersten Periode des Mesozoikums entwickelten und auch durchaus größer werden konnten als der Eoraptor, waren der Coelophysis, der Herrerasaurus, der Liliensternus sowie der bis zu 10m lange Plateosaurus.

Die Meeresfauna der Trias

Die Fauna im Wasser beschränkte sich hauptsächlich auf die im Meer, da es im trockenen Inland Pangäas nur wenige Gewässer wie Seen oder Flüsse gab.
Im Meer entstanden und verbreiteten sich die Gruppen der Ichthyopterygia, auch Ichthyosaurier oder Fischsaurier genannt, sowie Gruppen der Sauropterygia, welche auch Flossenechsen heißen. Zu ihnen gehören unter anderem Gruppen wie die Nothosauria, die Placodontia und die Plesiosauria. Die Nothosauria überlebten die Trias allerdings nicht und starben aus.
Im Übrigen lebten bereits am Ende der Trias sogar schon die Urahnen unserer Schildkröten, die „Urschildkröten“ Odontochelys sowie Proganochelys, in den Meeren.

Trias Ichtyosaurier Fischsaurier
Quelle: Mineo/Adobe Stock

Vom Boden in die Luft

Lange war der Himmel nur von fliegenden Insekten bewohnt und Flugsaurier (Pterosaurier) oder gar Vögel ließen auf sich warten. Wie der Schritt vom Boden in die Luft gelang, war lange ungeklärt. Aber eine neue Studie aus dem Jahr 2020 scheint Aufschluss darüber zu geben:
Die sogenannten Lagerpetiden waren kleine schlanke Reptilien, die als Verwandte der Dinosaurier galten und nicht fliegen konnten. Neuere Fossilfunde zeigen jedoch Merkmale, die folgende Vermutung zulassen: Die Lagerpetiden waren näher mit den Pterosauriern als mit den Dinosauriern verwandt:
Die Lagerpetiden konnten sich zwar noch nicht selbständig in die Luft erheben und einfach losfliegen, denn sie hatten keine Flügel. Aber ihre Fingerknochen waren so stark verlängert, dass sie gut auf Bäume klettern konnten. Auch ein guter Gleichgewichtssinn konnte anhand ihres Schädels bei ihnen nachgewiesen werden. So stark ausgeprägt ist der Gleichgewichtssinn auch heute bei Tieren, die viel auf Bäumen herumklettern und von einem zum anderen Baum springen.

Erste Pterosaurier während der Trias

Der Schritt zum Gleiten oder gar Fliegen, wie es Flugsaurier tun, war dann nur noch eine Frage der Zeit. Schließlich in der Obertrias war es soweit:
Einer der ersten Flugsaurier, von dem wir wissen, dass er existierte, war Eudimorphodon. Fossilien dieser Gattung wurden in Italien gefunden. Er konnte sich selbständig in die Luft erheben und losfliegen. Er hatte eine Flügelspannweite von knapp einem Meter und besaß an beiden Armen vier Finger. Drei davon waren kurz und der vierte stark verlängert. Durch ihn konnte Eudimorphodon seine Flügel aus Haut aufspannen. Außerdem kennzeichnete sein Äußeres ein langer Schwanz, wie auch das der nachfolgenden Flugsaurier-Gattungen:
Weitere Flugsaurier, die sich bereits während der Trias entwickelten, waren Gattungen wie Preondactylus, Peteinosaurus oder auch Austriadactylus. Die beiden erstgenannten, hatten Flügelspannweiten von 45 und 60cm, der Austriadactylus dagegen wies schon eine Flügelspannweite von knapp 120cm auf. Ihre Ernährung bestand vermutlich aus Insekten und/oder kleineren Fischen.

Das Ende der Trias

Wie bereits viele der vorangegangenen Perioden endete auch die Trias mit einem Massensterben. Bei diesem starben rund 70-75% aller Arten an Land und im Wasser. Zu den aussterbenden Gruppen gehörten z.B. auch die Crurotarsi, die bis auf die Vorgänger der Krokodile alle ausstarben. Zu ihnen gehörten beispielsweise Gattungen wie Proterosuchus.
Das Aussterben so vieler Arten machte aber auch Platz für neue: Im Jura entstanden weitere Dinosaurier-Arten, die die Nischen der ausgestorbenen Arten einnahmen.
Für die wahrscheinlichste Ursache für dieses Aussterben vieler Arten nimmt die Forschung eine starke vulkanische Aktivität an, die das Klima beeinflusste.