Löwe – der König der Tierwelt

Alle Löwen haben ein sand- bis ockerfarbenes Fell, ganz selten gibt es aber auch weiße Löwen. Die Männchen haben zudem eine lange braune Mähne. Deren Dichte und Länge hängt vom Zustand des Löwen ab: Ein wohlgenährtes und fittes Tier hat eine prachtvollere Mähne als ein krankes und altes. Auch die Temperatur des Lebensraums und die Art des Löwen spielen bei der Mähne eine Rolle: Löwen in kühleren Gebieten (z.B. in europäischen Zoos) bilden unabhängig von ihrer Unterart vollere Mähnen aus als ihre Artgenossen in wärmeren Regionen. Afrikanische Löwen haben meist eine volle und dichte Mähne, die auch die Ohren beinahe komplett bedeckt, Asiatische Löwen dagegen nur eine schwach entwickelte. Bei Kämpfen und der Umwerbung von Weibchen kann eine volle Mähne außerdem sehr nützlich sein: Sie schützt vor Prankenhieben des Gegners und wirkt anziehend auf Weibchen. Löwenweibchen haben keine Mähnen. Dies liegt daran, dass sie eher auf die Jagd spezialisiert sind und nicht auf Revierkämpfe mit Artgenossen.

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Ist der Löwe der König der Tiere?

Obwohl der Löwe nach dem Tiger nur die zweitgrößte und -schwerste Großkatze bzw. Raubkatze ist, bezeichnen wir ihn oft als König der Tiere. Das liegt an seinem Aussehen: Die Männchen haben eine lange braune Mähne, die sie stattlich und eindrucksvoll aussehen lässt. Auch ihr Gebrüll ist außerordentlich, denn dies kann man bis zu 5km weit hören. Wenngleich sich die beiden Arten in freier Wildbahn wohl eher nicht begegnen werden, da sie in unterschiedlichen Lebensräumen leben, fragst du dich sicher trotzdem: Wer ist stärker – Löwe oder Tiger? Der Sibirische Tiger hat einen muskulöseren Körperbau als der Löwe und ist zudem auch schneller und agiler, sodass er dem Löwen bei einem Kampf auch davonlaufen könnte. Allerdings heißt das nicht, dass Tiger einen Kampf gegen Löwen auf jeden Fall gewinnen würden. Löwen sind es gewohnt, ihr Rudel gegen andere Artgenossen zu verteidigen. Sie sind daher kampferprobter als Tiger. Auch ihre Mähne, die ihren empfindlichen Hals schützt, könnte bei einem Kampf hilfreich sein. Wer also den Titel „König der Tiere“ verdient, hängt wesentlich von den beiden Tieren ab, die miteinander kämpfen: Ein träges Exemplar könnte einem Tiger unterlegen sein, ein Löwe dagegen, der aggressiv sein Rudel oder seinen Nachwuchs verteidigt, könnte den Kampf auch für sich entscheiden.

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Leben Löwen in Rudeln?

Ja – Im Gegensatz zu anderen Katzen leben Löwen im Rudel. Ein Löwenrudel Afrikanischer Großkatzen besteht aus ca. 4-10 Löwinnen und deren Jungen. Angeführt wird dieses durchschnittlich von 3-4 Männchen, die ein Rudel ca. 2-3 Jahre anführen, bis sie es nicht mehr gegen andere Männchen verteidigen können. Bei der Übernahme eines Rudels werden die vorhandenen Jungtiere der bisherigen Rudelführer getötet und diese vertrieben. Daraufhin können die neuen Rudelführer eigenen Nachwuchs zeugen, da die Weibchen sehr schnell wieder paarungsbereit sind. Weiblicher Nachwuchs darf ein Leben lang im Rudel bleiben. So besteht ein Rudel auch meist aus miteinander verwandten Weibchen. Männliche Nachkommen werden nach ca. 2-3 Jahren vertrieben, wenn sie ihre Geschlechtsreife erlangen. Bei Asiatischen Löwen leben meist nur 2-3 Weibchen mit ihren Jungen zusammen. Die Männchen kommen nur in der Paarungszeit dazu.

Wie pflanzen sich Löwen fort?

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Löwinnen sind nur ca. 5 Tage paarungsbereit. Das bedeutet für das Männchen, dass es trotz seiner Spitzenposition in der Rangordnung in dieser Zeit unbedingt die Zustimmung des Weibchens erlangen muss, um sich fortpflanzen zu können. Hat es die Zustimmung bekommen, paaren sich die beiden Großkatzen rund 40 Mal am Tag, ca. alle 15 Min. Dafür besteigt das Männchen das auf dem Bauch liegende Weibchen und beißt es in den Nacken, sodass es während der Paarung instinktiv stillhält.

Wie jagen und töten Löwen?

Dass Löwen in Rudeln leben, hast du bereits erfahren. Als einzige Raubkatzenart jagen Löwen aber auch im Rudel. Dies geschieht meist nachts. Zu ihren bevorzugten Beutetieren zählen Antilopen, Zebras, Gnus und Büffel. Da sie aber „nur“ eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 60 km/h erreichen und auch keine Langstreckenläufer sind, würde ihnen ihre Beute auf längeren Strecken einfach davon galoppieren. Deshalb pirschen sie sich soweit es geht an ihre Beute heran und umzingeln diese. Sind sie nah genug dran, nutzen sie das Überraschungsmoment für sich und erreichen ihre Beute mit wenigen Sprüngen. Jungtiere benötigen bis zu 2 Jahre, bis sie die Jagdkunst erlernt haben. Kleinere Beutetiere wie etwa Antilopen werden mit einem Genickbiss getötet, größere mit dem sogenannten „Kehlbiss“. Dabei wird der Beute die Luftröhre abgeklemmt, sodass sie erstickt. Bei einer einzigen Mahlzeit essen Löwen rund 7kg Fleisch. Aber sie können auch bis zu 40kg auf einmal fressen und dann ein paar Tage pausieren.

Jagen männliche Löwen?

Das Vorurteil, dass männliche Löwen nicht jagen, haftet ihnen zu Unrecht an. Ein Männchen kann zwar bis zu 20 Stunden am Tag schlafen und es gibt sicher auch Exemplare, die sich von der Beute ihrer Weibchen ernähren, aber auch männliche Löwen jagen. Haben sie kein Rudel und führen ein revierloses Nomadenleben, müssen sie ohnehin selbst für ihre Beute sorgen. Im Rudel sind sie überwiegend zur Verteidigung ihres Reviers gegenüber anderen Männchen zuständig. An der gemeinsamen Jagd mit den Weibchen beteiligen sich die Männchen eher selten, es sei denn, es handelt sich um ein sehr großes und wehrhaftes Beutetier. Männliche Löwen jagen eher allein in dicht bewachsenen Gegenden, die nur wenig freie Sicht gewähren, als ihre weiblichen Artgenossinnen, die die freie Savanne für die Jagd wählen. So können sie besser aus dem Hinterhalt angreifen.

Wer sind die natürlichen Feinde des Löwen?

Die Jungtiere der Großkatze haben viele Fressfeinde wie z.B. Hyänen, Leoparden, Wildhunde, Greifvögel, aber auch andere Löwen. Ausgewachsene Löwen dagegen haben keine natürlichen Feinde bis auf den Menschen, der ihn nahezu komplett ausrottete. Bis vor ca. 5000 Jahren waren sie in Amerika, Europa, Afrika und Asien beheimatet. Mensch und Löwe lebten im Einklang miteinander. Ab ca. 1000 v. Chr. breitete sich der Mensch aber immer weiter aus. Er beanspruchte den Lebensraum des Löwen für Ackerbau und Viehzucht. Zum Schutz des Viehs begann der Mensch, den Löwen zu jagen. Zur Zeit des antiken Roms wurden sie für Arena-Kämpfe gejagt und gefangen. Später mit der Eroberung Afrikas durch europäische Großmächte setzte die Trophäenjagd ein. Die Löwenbestände wurden immer kleiner. Schätzungen nach leben heute nur noch ca. 15.000-30.000 Löwen in Afrika südlich der Sahara sowie ca. 300 in einem kleinen Naturschutzgebiet in Indien.

Wissenschaftlicher NamePanthera leo
OrdnungRaubtiere
ÜberfamilieKatzenartige
FamilieKatzen
UnterfamilieGroßkatzen
GattungEigentliche Großkatzen
UnterartenPanthera leo leo, Panthera leo melanochaita
LebensraumSavanne, Trockenwälder, Halbwüsten
Größe                                   ♂: 170-250cm (Kopfrumpflänge), ca. 120cm (Schulterhöhe), 80-100cm (Schwanzlänge)   ♀:140-175cm (Kopfrumpflänge), ca. 90cm (Schulterhöhe), bis 85cm (Schwanzlänge)
Gewicht♂: ca. 150-225kg, ♀: ca. 126kg
LebensdauerBis zu 15 Jahre
Geschwindigkeit55-60 km/h
Merkmalesandfarbenes oder gelblich bis ockerfarbenes Fell, Männchen haben eine lange, hellbraune bis dunkel- oder rotbraune oder schwarze Mähne
ErnährungAntilopen, Zebras
FeindeMenschen, Krankheiten, Löwen

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