Großer Panda – Symbol internationalen Artenschutzes

Wenn du das Wort Panda hörst, hast du sicher sofort ein Bild im Kopf: Ein schwarz-weißer, gemütlicher Bambusfressender Bär, mit schwarz umrandeten Pandaaugen. Da er zur Familie der Bären gehört, zählen der Braunbär oder auch der Eisbär zu seinen Verwandten und er kann wie diese gut klettern und schwimmen. Der Panda ist ein Raubtier, welches durchaus gefährlich werden kann, wenn es sich bedroht fühlt. Denn sowohl seine scharfen Krallen als auch sein Raubtiergebiss sind sehr gefährlich. Außerdem bringt der Panda mit seinem kräftigen und stämmigen Körper bis zu 160kg auf die Waage und ist ca. 120-150cm. Du kennst den Panda bestimmt auch als Symbol für den Artenschutz und vom Logo der Naturschutzorganisation WWF, deren Wappentier er ist. Vorbild für das Logo war der an den Londoner Zoo ausgeliehene Panda Chi Chi. Übrigens gehören alle Pandas, die in Zoos auf der ganzen Welt zu sehen sind, China und sind nur ausgeliehen. Irgendwann müssen sie an China zurückgegeben werden. Seither wurde der Panda das Symbol für den internationalen Artenschutz.

Panda titelbild
Quelle: Pixabay

Warum ist der Panda schwarz-weiß?

Das Fell des Pandas ist wohl sein auffälligstes Merkmal und hebt ihn deutlich vom Rest der Tierwelt ab. Warum der Panda schwarz-weiß ist, beschäftigte die Wissenschaft sehr lange. Mittlerweile geht man von einer Kombination verschiedener Funktionen aus: Zum einen könnte sein Fell der Tarnung dienen, denn er lebt sowohl in schnee- als auch in waldreichen Gebieten, in denen er mit bloßem Auge durch seine Fellfärbung nur schwer zu erkennen ist. Zum anderen könnte das schwarze Fell, besonders in den kälteren Regionen, die Wärme der Sonnenstrahlen speichern und ihn wärmen. Das schwarz-weiße Fell um seine Augen könnte diese vor blendenden Sonnenstrahlen schützen. Außerdem können Pandas sich an ihren Augen erkennen sowie Aggressivität demonstrieren. Ein Panda droht seinem Gegenüber nämlich, indem er seinen Kopf nach vorne neigt und es mit vier schwarzen Augen „anstarrt“. Wusstest du außerdem, dass ein Panda seine Augen mit seinen Tatzen bedeckt, wenn er Angst hat und signalisieren möchte, dass von ihm keine Angst ausgeht? Ziemlich süß für ein so großes Tier, oder?

Was frisst ein Panda?

Großer Panda, Pandabär, Riesenpanda oder Bambusfresser – Der große Panda hat, wie du siehst, sehr viele verschiedene Namen. Am Bekanntesten dürfte aber der Name Panda sein, was sich vom nepalesischen Wort Ponja ableitet und Bambusfresser bedeutet. Und das ist der Panda wirklich – ein wahrer Bambusfresser und das als Raubtier. Er ernährt sich bis zu 99% von Bambus und lebt demnach überwiegend vegetarisch. Nur gelegentlich frisst er auch Blätter anderer Pflanzen, Zweige, Wurzeln oder auch kleinere Tiere sowie Insekten. Da Bambus sehr nährstoffarm ist, ist der Panda gezwungen, sehr viel davon zu fressen: Bis zu 18kg Bambus muss der Panda verdrücken, um satt zu werden. Damit ist er auch rund 12 Stunden am Tag beschäftigt.

Panda beim fressen
Quelle: Nick115/Pixabay

Wodurch unterscheidet sich der Panda von anderen Bären?

Der Panda ernährt sich, trotz seiner Zugehörigkeit zu den Raubtieren überwiegend pflanzlich. Daran hat sich sein Körper mit der Zeit angepasst, denn in seinem Darm befinden sich spezielle Darmbakterien, die die schwer verdaulichen Pflanzenteile zersetzen können, wie Wissenschaftler in Peking nachweisen konnten. Zudem ist seine Speiseröhre von innen verhornt, damit er sich nicht an den scharfen Bambusspitzen verletzt, da er den Bambus meist unzerkaut herunterschluckt. Eine weitere Besonderheit, die er einzig mit dem Roten Panda gemeinsam hat, ist der Pseudodaumen. Der entwickelte sich aus einem Handwurzelknochen, sodass der Panda 5 Finger in einer Reihe und einen 6. gegenüber hat. So kann er den Bambus gut greifen und festhalten. Im Gegensatz zu anderen Bären hält der Panda keinen Winterschlaf oder Winterruhe. Dies könnte an dem Umstand liegen, dass er sich durch seine nährstoffarme Hauptnahrung, den Bambus, keinen Winterspeck anfressen kann und dieser zudem ganzjährig vorhanden ist. Er wandert dazu einfach aus den höheren Bergregionen einfach in tiefer gelegene, wärmere Gegenden.

Wie pflanzt sich der Panda fort?

Pandas sind Einzelgänger, die in 5-15km² großen Revieren leben. Das Revier eines Männchens überschneidet sich mit dem mehrerer Weibchen. Jedes Jahr im Frühjahr kommen Männchen und Weibchen für einen kurzen Zeitraum von 1-3 Tagen zusammen, um sich zu paaren. Denn nur an diesen Tagen ist das Weibchen paarungsbereit. Alle 2-3 Jahre bekommt ein Pandaweibchen, wie andere Bären auch, Nachwuchs und widerlegt damit den Irrglauben, dass Pandas fortpflanzungsfaul seien. Dies lag, wie man heute weiß, an der falschen Haltung in Zoos sowie den falschen Partner-Pandas. Weibchen und Männchen paaren sich nämlich häufiger, wenn sie sich sympathisch sind, wie Wissenschaftler vom Institute for Conservation Research des Zoos San Diego in einer Studie herausgefunden haben. Nach der Paarung verlässt das Männchen das Weibchen wieder, denn es verrichtet die Aufzucht alleine. Wenn die Befruchtung erfolgreich war, bringt die Pandabärin nach ca. 95-160 Tagen 1-2 Jungtiere in einem hohlen Baum oder einer Höhle zur Welt.

Panda baby
Quelle: MarmotWhistler/Pixabay

Wie zieht eine Pandamutter ihr Jungtier auf?

Ein neugeborenes Pandababy wiegt zwischen 80 und 150g, nur so viel wie eine Tafel Schokolade und ist anfangs völlig hilflos, blind und beinahe vollkommen nackt. Ein Pandababy ist im Vergleich zum Nachwuchs anderer Bärenarten bei der Geburt 3-4 Mal kleiner. In der Wildnis kümmert sich eine Pandabärin oft nur um ein einziges Jungtier, auch wenn sie Zwillinge bekommt. Eine Erklärung dafür könnte eine nicht ausreichende Menge an Muttermilch sein. Eine Pandabärin säugt ihr Baby 6-14 Mal am Tag und insgesamt knapp 9 Monate lang, auch wenn mit einem halben Jahr der erste Bambus auf dem Speiseplan steht. Sie verlässt es anfangs nur für ca. 3-4 Stunden am Tag, um selbst zu fressen. Nach rund einem Monat hat sich das Fell des Pandababies entwickelt und gefärbt. In den ersten Monaten kuschelt und spielt die Pandamutter viel mit ihrem Baby und das Jungtier bleibt in der Wildnis für ca. 1,5-2 Jahre bei seiner Mutter. Danach macht es sich auf die Suche nach einem eigenen Revier.

Panda junges
Quelle: Pixabay

Wo lebt der Panda?

Früher lebte der Panda in großen Teilen Chinas sowie im Norden Myanmars und Vietnams. Heute ist sein Lebensraum soweit geschrumpft, dass er nur noch in ein paar voneinander isolierten Bergregionen im Südwesten Chinas in den Provinzen Sichuan, Shaanxi und Ganzu lebt. Dort bewohnt er lichte Laub- und Nadelwälder mit Bambus als Unterwuchs in Höhen zwischen 1500 und 3000m. Dass die Regionen, in denen der Panda lebt durch Straßen- und Schienenbau sowie durch die fortschreitende Abholzung der Bambuswälder und Siedlungsbau immer mehr voneinander getrennt werden, stellt ein großes Problem für den Panda dar. Denn Männchen und Weibchen können nur schwer oder gar nicht mehr zur Paarung zusammenkommen, sodass Inzucht innerhalb der kleinen Panda-Gruppen droht. Dies hat zur Folge, dass sie krankheitsanfälliger werden. Auch der Klimawandel könnte dazu beitragen, dass in den nächsten Jahren bis zu 35% der Bambuswälder verschwinden und der Lebensraum des Pandas noch kleiner wird.

Ist der Panda vom Aussterben bedroht?

Gab es in den 70er Jahren noch rund 2450 ausgewachsene und in der Wildnis lebende Pandas, gingen die Zahlen 10 Jahre später um knapp 50% auf nur noch 1200 Tiere zurück. Damals galt der Panda als stark gefährdet. Da er aber für die Chinesen etwas ganz Besonderes, eine Art Heiligtum ist, veranlasste dies die chinesische Regierung, zahlreiche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Pandas zu sichern. Zum einen ließ sie zum ersten Mal eine internationale Naturschutzorganisation, den WWF, ins Land. Zum anderen folgte das Wildschutzgesetz von 1988, welches die Wilderei von Pandas in China mit der Todesstrafe bestraft, sowie ein Abkommen zur Sicherung des Lebensraumes für den Panda. Laut der letzten umfangreichen Zählung in den Jahren 2011 bis 2014 gibt es 1864 freilebende Pandas mit steigender Tendenz. Daher gilt der Panda als gefährdet und nicht vom Aussterben bedroht.

Wie kann man den Panda vor dem Aussterben bewahren?

Artenschutzexperten sind sich sicher: Der Panda ist nur zu retten, wenn sein Lebensraum gerettet wird. Daher ist eine der zahlreichen Maßnahmen, die ergriffen wurden, um den Panda zu retten, der Erhalt, und die Ausweitung der Bambuswälder. Denn die voneinander isolierten Waldgebiete, in denen die Pandas leben müssen wieder miteinander verbunden werden, damit Pandas wieder gefahrlos zusammenkommen können. Zudem sollen Schutzgebiete eigerichtet und bestehende erhalten werden. Denn immer noch leben rund 30% der Pandas außerhalb dieser Gebiete, was sehr gefährlich für sie sein kann. Die Aufklärung der lokalen Bevölkerung ist enorm wichtig. Ihr müssen alternative Einnahmequellen fernab von der Nutzung der Wildpflanzenarten sowie der Abholzung der Bambuswälder geboten werden. Erreicht man diese Ziele, könnten auch endlich die Nachzuchten der Aufzuchtstationen (z.B. in Chengdu) sowie die Nachzuchten aus den Zoos ausgewildert werden. Denn immer noch fehlt es an geeigneten Gebieten für diese erfolgreich nachgezüchteten Pandas.

Wissenschaftlicher NameAiluropoda melanoleuca
KlasseSäugetiere
OrdnungRaubtiere
UnterordnungHundeartige
FamilieBären (Ursidae)
UnterfamilieAiluropodinae
GattungAiluropoda
UnterartenAiluropoda m. qinlingensis
VerbreitungsgebietBergregionen im Südwesten Chinas
LebensraumLichte Laub- und Nadelwälder mit Bambus als Unterwuchs
Größe                                   120-150cm (Kopfrumpflänge)
Gewicht75-160kg
Lebensdauer20 Jahre (in der Wildnis)
GeschwindigkeitBis zu 32 km/h
MerkmaleSchwarz-weißes Fell
ErnährungÜberwiegend Bambus
FeindeMensch, Klimawandel

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