Honigbiene – die westliche Honigmacherin

Wenn es im Frühling wärmer wird, fliegen und krabbeln draußen wieder Insekten in unseren Gärten, Wäldern und Feldern. Darunter findet man auch Bienen, von denen es auf der ganzen Welt rund 25.000 unterschiedliche Arten gibt.
Die meisten von ihnen leben solitär, das heißt allein, oder in kleinen Gruppen. Nur ca. 10% von ihnen, also nur ein Bruchteil, lebt sozial in Staaten zusammen und dazu gehört auch die Honigbiene (Apis mellifera) . Sie bildet Kolonien von bis zu 60.000 Tieren.
Die Honigbiene zählt zur Familie der Echten Bienen, wozu übrigens auch Hummeln zählen. Zu den Honigbienen gehören 9 Arten wie z.B. die Riesenhonigbiene, die Östliche Honigbiene oder die Westliche Honigbiene, um die es in diesem Artikel geht. Falls dich interessiert, wie du Hummeln von Bienen oder Wespen unterscheiden kannst, schau mal hier vorbei.
Durch fossile Funde, die den heute noch lebenden Honigbienen sehr ähnlich sind, kann davon ausgegangen werden, dass Honigbienen schon viele Millionen Jahre existieren und sich auch an ihrer Morphologie, d.h. an ihrer Gestalt, bis heute nicht viel verändert hat.

Honigbiene Titelbild2
Quelle: Ulleo/Pixabay

Die Westliche Honigbiene

Der lateinische Name  der Westlichen Honigbiene lautet Apis mellifera  und heißt übersetzt „Die honigbringende oder -tragende Biene“, was ziemlich treffend beschreibt, was die Westliche Honigbiene macht: Honig produzieren.
In Europa ist die Westliche Honigbiene die Art, die dir überwiegend in der Natur begegnet. Deshalb wird sie auch Europäische Honigbiene genannt.
Wenn wir als Laien, also als Nicht-Experten im Alltag über Bienen reden, sagen wir oft nur Honigbiene oder auch einfach nur Biene. (Denn wer kann schon, wenn er sich nicht täglich wie ein Imker mit Bienen beschäftigt, die einzelnen Unterarten genau voneinander unterscheiden?)
Ursprünglich war die Westliche Honigbiene „nur“ in Europa, Afrika und Vorderasien verbreitet. Heute ist sie die am meisten vom Menschen in der Imkerei genutzte Art.

Unterarten der Westlichen Honigbiene

Die Westliche Honigbiene umfasst aktuell knapp 25 Unterarten.
In Deutschland wird in der Imkerei heute die Unterart Kärntner Biene (Apis mellifera carnica) am meisten genutzt.
Bis zum 2. Weltkrieg war die besonders robuste Europäische Biene (Apis mellifera mellifera) in Deutschland die häufigste Unterart. Sie gilt als sehr kälteresistent, also perfekt für das Deutsche Klima. Allerdings auch als sehr anfällig für Brutkrankheiten, weshalb sie durch die Kärntner Biene ersetzt wurde. Diese bildet nämlich recht schnell große Staaten und produziert somit auch mehr Honig.
Weitere Unterarten der Westlichen Honigbiene sind die Buckfastbiene, die Italienische Biene (Apis mellifera ligustica) oder auch die kaukasische Biene (Apis mellifera caucasica).

Wie sieht die Westliche Honigbiene aus?

Allen Unterarten der Westlichen Honigbiene gemeinsam ist die Dreiteilung ihres Körpers in Kopf, Vorderleib und Hinterleib. Sie haben einen relativ langgestreckten Körper, seitlich am Kopf zwei große Facettenaugen, mittig zwei Fühler sowie drei einzelne Punktaugen. Außerdem sind sie behaart und haben 6 Beine.
Entgegen eines weit verbreiteten Irrtums sind die Unterarten der Westlichen Honigbiene nicht gelb-schwarz gestreift. Sie haben meist eine braune Grundfarbe, ihr Vorderleib ist in der Regel nicht gestreift und gelbbräunlich behaart. Ihr Kopf ist schwarz-braun und ihre Streifen am Hinterleib setzen sich mal mehr und mal weniger von der Grundfarbe ab: Sie können Gelb bis hin zu Braun sein und auch die Breite der Streifen variiert innerhalb der Unterarten. Deshalb gibt es Unterarten wie z.B. die italienische Biene (Apis mellifera ligustica), die wesentlich heller und leuchtender gefärbt sind als z.B. die Europäische Biene (Apis mellifera mellifera), die man deshalb auch Dunkle Europäische Biene nennt.

Wie sehen Honigbienen?

Die Westliche Honigbiene verfügt über einzigartige Sinne. Außerordentlich ist ihr Sehsinn mit ihren Facetten- oder auch Komplexaugen. Sie bestehen jeweils aus ca. 4500-6000 kleinen Augen. Mit ihren Facettenaugen sehen Honigbienen im extrem kurzwelligen ultravioletten Bereich, der für sie sichtbar, für uns Menschen dagegen unsichtbar ist. Das bedeutet, dass sie die Farbe Rot nicht sehen können. Sie sind gewissermaßen „rotblind“ und sehen z.B. rote Blüten als schwarze Flecken. Deshalb fliegen sie bevorzugt blaue oder gelbe Blüten an.
An ihrer Stirn haben Honigbienen noch drei weitere einzelne sogenannte Punktaugen, die hauptsächlich für das Erkennen von hell und dunkel verantwortlich sind.
Interessant ist übrigens, dass sich die Farbwahrnehmung einer Biene an ihre Fluggeschwindigkeit anpasst: Mit knapp 250 Flügelschlägen in der Sekunde können Honigbienen eine Geschwindigkeit von ca. 30km/h erreichen oder sogar in der Luft „stehen“. Alle Farben (außer Grün) kann die Honigbiene aber nur bis zu einer Fluggeschwindigkeit von 5km/h erkennen. Dies soll das Gehirn der Biene beim schnellen Fliegen entlasten und es ihr ermöglichen, sich auf Hindernisse konzentrieren zu können.

Können Honigbienen riechen?

Der Geruchssinn der Honigbienen ist – ebenso wie ihr Sehsinn – ausgezeichnet:
Bienen können Gerüche nicht nur aus großen Entfernungen wahrnehmen, sondern auch räumlich riechen. An ihren Fühlern befinden sich tausend kleine Sinneszellen, die sogenannten Duftrezeptoren. Und weil ihre Fühler beweglich sind, sind Bienen dazu in der Lage, zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geruch kommt. So können Bienen Blüten gezielt anfliegen.
Übrigens: Den Geruch einer einmal angeflogenen Blüte, aus der die Biene Nektar gewinnen konnte, vergisst sie nie mehr.
Genau das wollte sich der Mensch bei der Landminensuche zu Nutze machen: Indem Bienen auf den Geruch von Sprengstoff trainiert wurden, sollten sie diesen aufspüren und über den Schwänzeltanz (weiter unten mehr dazu) ihren Standort mitteilen können. Der Haken daran: In dem abzusuchenden Gebiet dürfte keine einzige Blüte sein, denn die würde die futtersuchende Biene anlocken und von ihrer eigentlichen Aufgabe ablenken. Außerdem tanzt eine Honigbiene nur, wenn sie eine Nahrungsquelle 5-10mal hintereinander besucht hat, was bei einer Landmine, die keine Futterquelle ist, schwierig sein dürfte.

Biene Bienenstock Arbeiterbiene Bienenvolk
Quelle: Ulleo/Pixabay

Wo lebt die Westliche Honigbiene?

Wie du schon weißt, lebt die Westliche Honigbiene in einem Bienenstaat mit bis zu 60.000 Bienen zusammen und die brauchen natürlich auch eine ausreichend große winter- und wetterfeste Behausung: Den Bienenstock. In der Sprache der Fachleute auch “Bienenbeute“ genannt.
Wildlebende Bienenvölker legten ihren Bienenstock früher in Baumhöhlen im Wald an.
Der Mensch fing aber schon früh an, Nistmöglichkeiten für Bienen zur Verfügung zu stellen. Genutzt wurden z.B. hohle Baumstämme, Tonröhren oder geflochtene Strohkörbe. Bei all diesen Bienenbehausungen sind die Waben fest mit ihrer Behausung verbunden. Deshalb nennt man sie auch „Stabilbau“. Der Nachteil: Bei der Honigernte musste ein Teil der Waben herausgeschnitten und somit zerstört werden. Die Bienen wiederum mussten Energie in den Bau neuer Waben stecken.
Damit genau das nicht passiert, musste eine Neuerung her: Der sogenannte „Mobilbau“. In diesen werden bewegliche Holzrähmchen für die Honigwaben gesteckt. Mit Honig gefüllte Rahmen können dem Bienenstock so einfach entnommen und durch leere ersetzt werden.
Heute werden in Deutschland beinahe ausschließlich Magazinbeuten, verwendet, die entweder aus Kunststoff oder Holz bestehen.

Wie sieht es in einem Bienenstock aus?

Die Magazinbeute besteht zum einen aus einem Boden mit einem Schlitz, der den Eingang des Bienenstocks bildet. Zum anderen aus einer oder mehreren (je nach Größe des Bienenvolkes bis zu 5) übereinander gesetzten Kästen, den sogenannten Zargen, sowie einem Deckel. In die Zargen werden die Rähmchen mit den (noch) leeren Bienenwaben eingehängt.
Im unteren Bereich des Bienenstocks befindet sich der Brutraum, darüber der Honigraum mit den Honigwaben. Will man den Honigertrag steigern, trennt man den tiefer gelegenen Brutraum vom Honigraum durch ein Absperrgitter, durch das die Bienenkönigin nicht hindurchpasst. So kann sie nur im unteren Bereich des Bienenstocks Eier legen.

Honigbiene Arbeiterbienen Bienenwabe Bienenstock Bienenvolk
Quelle: PollyDot/Pixabay

Wer lebt im Bienenstock?

In einem einzigen Bienenstaat der Westlichen Honigbiene leben neben der Bienenkönigin Arbeiterbienen und Drohnen.
Den größten Teil eines Bienenvolkes machen die nur ca. 80mg leichten Arbeiterbienen aus. Sie sind mit lediglich 11-13mm die kleinsten Bewohnerinnen des Bienenstocks, aber auch die, die sich um die meisten Aufgaben im Bienenstock kümmern.
Sie haben einen dreieckigen Kopf und ihre Lebenserwartung richtet sich danach, wann sie geboren werden: Die im Frühjahr und Sommer geborenen Arbeiterbienen leben nur 2-6 Wochen. Die im Spätherbst geborenen Arbeiterbienen, die noch vor der Überwinterung geboren wurden, können bis zu 6 Monate alt werden, da sie gemeinsam mit der Bienenkönigin überwintern.
Die männlichen Drohnen sind mit 13-16mm schon ein Stück größer und generell rundlicher als die kleinen länglichen Arbeiterinnen. Außerdem haben Drohnen einen rundlichen Kopf und sehr große Facettenaugen. Ihre Lebenszeit ist mit nur 1-3 Monaten am knappsten bemessen.
Ihre Bienenkönigin, von der es nur eine einzige in einem Bienenstaat gibt, ist mit 15-18mm am größten und erreicht ein Gewicht von ca. 250-300mg. Sie kann mehrere Jahre überleben, im Durchschnitt 4-5.

Die Entwicklungsstadien einer Honigbiene

Bevor eine Biene eine richtige Biene ist, durchläuft sie mehrere Entwicklungsphasen (Ei, Larve, Puppe, Imago), beginnend mit einem Ei. Das nur ca. 1-2mm lange Ei wird von der Bienenkönigin in eine der sechseckigen Waben gelegt und nach ca. 4 Tagen schlüpft daraus eine Larve.
Unbefruchtete Eier werden in Drohnenzellen gelegt, befruchtete entweder in eine Arbeiterbienenzelle oder in ein Weiselnäpfchen, auch Mutterzelle oder Weiselzelle genannt.
In welche Zelle ein Ei gelegt wurde, verrät den Ammenbienen, ob sie die Larven mit Gelee Royal (weiter unten mehr dazu) füttern müssen oder nicht. So können sie sofort mit der Brutpflege beginnen.
Die Waben der Königinnenlarven werden am 8. Tag, die der Arbeiterinnen- und Drohnenlarven am 9. Tag mit Wachs verschlossen und die Larve verpuppt sich.
Die Entwicklung oder auch Verwandlung von der Larve zur Biene nennt sich auch Metamorphose.
Eine Bienenkönigin schlüpft ungefähr 16 Tage nach der Eiablage aus ihrer Wabe, eine Arbeiterbiene nach ca. 21 Tagen und eine Drohne nach 24 Tagen. Das „fertig“ geschlüpfte und geschlechtsreife Insekt nennt man in der Biologie übrigens Imago.

Honigbiene Bienenstock Bienenwabe
Quelle: xiSerge/Pixabay

Die Bienenkönigin

Die Anführerin eines Bienenvolkes ist die Bienenkönigin. Sie ist die einzige Biene im Bienenstaat, die Eier legt. Aus diesem Grund ist sie für den Erhalt ihres Bienenvolkes verantwortlich und damit das auch so bleibt, sorgt sie selbst dafür: Um sich herum verströmt die Bienenkönigin Pheromone. Das sind Duftstoffe, die die Arbeiterbienen davon abhalten, Eier zu legen. Da die frisch geschlüpften Jungbienen die Bienenkönigin füttern, sind sie anfangs immer in ihrer Nähe, also auch in der Nähe der Pheromone. Sollte eine Arbeiterbiene doch einmal Eier legen, sorgen die Pheromone bei den anderen Arbeiterbienen dafür, dass sie die Eier zerstören. Diese Pheromone sorgen im Übrigen auch dafür, dass bei Jungbienen negatives Lernen verhindert wird. Sie entwickeln dadurch keine Aggressionen untereinander und auch nicht gegenüber ihren Aufgaben. Diese erledigen sie einfach friedlich. Sobald sie nicht mehr täglich in der unmittelbaren Umgebung der Bienenkönigin sind, beginnen sie auch durch negative Erlebnisse zu lernen, was außerhalb des Bienenstocks überlebensnotwendig ist.

Da die Bienenkönigin mehrere Jahre lebt, überwintert sie zusammen mit einem Teil ihrer Arbeiterbienen im Bienenstock, um im Frühjahr wieder mit dem Eierlegen zu beginnen. Sie hat wie die Arbeiterbiene auch einen Stachel am Hinterleib, der sich aber zurückgebildet hat, damit sie besser Eier legen kann.

Der Schwarmtrieb

Wird es im Sommer um die Sommersonnenwende (Ende Juni) zu voll im Bienenstock, möchte sich das Bienenvolk durch Teilung vermehren. Der Schwarmtrieb wird ausgelöst:
Dazu verlässt die alte Bienenkönigin ca. eine Woche vor dem Schlupf neuer Bienenköniginnen im Sommer mit einem Teil ihrer Arbeiterinnen den alten Bienenstock und sucht nach einer neuen Bleibe.
In der Zwischenzeit schlüpfen im alten Bienenstock mehrere neue junge Königinnen, die anfangen sich zu bekämpfen. Das machen sie solange, bis am Ende eine einzige übrigbleibt. Die macht sich dann auf zum Hochzeitsflug.
Bei Imkern ist der Schwarmtrieb übrigens nicht so gern gesehen, da weniger Bienen im Bienenvolk auch eine geringere Honigproduktion bedeuten. Den Schwarmtrieb kann der Imker verhindern, indem er den Brutraum der Bienenkönigin begrenzt oder aber dem Bienenvolk mehr Platz anbietet.
Bei Imkern bewohnt eine einzige Königin mit ihrem Volk mehrere Jahre einen Bienenstock.

Der Hochzeitsflug

Eine Bienenkönigin fliegt nur ein einziges Mal in ihrem ersten Sommer für den sogenannten Hochzeitsflug aus, sofern ihr Volk nicht irgendwann vom Schwarmtrieb gepackt wird und sie sich eine neue Bleibe suchen muss.
Auf ihrem Hochzeitsflug lockt sie mit Pheromonen männliche Drohnen verschiedener Bienenvölker an. Bis zu 20.000 Drohnen können da schon einmal an einem Sammelplatz für den Hochzeitsflug zusammenkommen.
Eine Bienenkönigin paart sich auf dem Hochzeitsflug mit bis zu 20 verschiedenen Drohnen hintereinander. Dies garantiert dem Bienenvolk ein vielfältiges genetisches Material, da nicht alle von einem einzigen Elternpaar abstammen und nicht alle Bienen direkte Geschwister sind. Zudem reichen die Spermien der verschiedenen Drohnen reichen aus, damit die Bienenkönigin ihr ganzes Leben lang bis zu 2000 befruchtete Eier täglich legen kann.

Bienenkönigin Bienenstock Bienenvolk Arbeiterbiene
Quelle: xiSerge/Pixabay

Die Drohne – Männchen im Bienenstaat

Die männlichen Bienen eines Bienenvolkes nennt man Drohnen. Von ihnen gibt es „nur“ ein paar Hundert in einem Bienenstock, denn sie leben einzig und allein dafür, im Sommer eine junge Bienenkönigin zu befruchten. Dazu fliegen sie zum sogenannten Hochzeitsflug aus, der auch ihr letzter Ausflug ist. Nach der Befruchtung einer Bienenkönigin sterben sie nämlich. Im Bienenstock verbliebene Drohnen werden nach der Zeit der Hochzeitsflüge vertrieben.

Die Arbeiterbiene – ein fleißiges Bienchen

Damit ein Bienenvolk bei rund 40.000-60.000 Bewohnern eines Bienenstocks nicht im Chaos versinkt, ist es wichtig, dass jede einzelne Honigbiene genau weiß, was sie für Aufgaben hat.
Die Arbeiterbiene kümmert sich im Verlauf ihres Lebens um verschiedene Aufgaben.
Sie fängt nach dem Schlupf sofort an, sich selbst und die umliegenden Waben zu putzen. Nach ca. 3 Tagen wärmt sie durch Muskelzittern die Eier, Larven und ihre kleineren Geschwister und füttert die älteren Larven. Ab dem 6. Tag entwickelt sich bei der Arbeiterbiene eine Futterdrüse, mit der sie Gelee royal herstellen kann. Nun füttert sie auch die Königin sowie die Larven, die Königinnen werden sollen. Durch Flügelschläge ist sie auch in der Lage, für Abkühlung im Bienenstock zu sorgen.
Danach bestehen ihre Aufgaben daraus, Pollen und Nektar der Sammlerbienen anzunehmen, die Pollen zu stampfen und Honig zu produzieren. Zwei bis drei Wochen nach ihrem Schlüpfen baut die Arbeiterbiene Waben, indem sie Wachs aus ihren Wachsdrüsen ausschwitzt. Kurz darauf wird sie den Eingang des Bienenstocks bewachen und erst mit knapp drei Wochen wird sie zum ersten Mal fliegen und als Sammelbiene Pollen und Nektar sammeln.

Warum sammelt eine Biene Pollen und Nektar?

Nektar ist die Nahrung der ausgewachsenen Arbeiterbiene und Drohne. Außerdem ist Nektar der Grundstoff, aus dem Honig gemacht wird. Die Brut erhält ein Gemisch aus Pollen und Nektar. Die Bienenkönigin sowie die Larven, die einmal Königinnen werden sollen, erhalten Gelee Royal (weiter unten mehr dazu), welches auch zum Teil aus Pollen besteht.
Den Nektar trägt die Honigbiene in ihrem Honigmagen zum Bienenstock zurück. Dafür saugt sie mit ihrem Saugrüssel Nektar aus einer Blüte, der dann im Honigmagen landet. Dieser sitzt vor dem Darm. So kann die Honigbiene auch eine größere Menge Nektar zum Bienenstock bringen.
Pollen dagegen werden etwas aufwändiger transportiert und man sollte sich dafür mal die Hinterbeine der Honigbiene anschauen:
An den Hinterbeinen befindet sich eine besonders borstige Stelle, das sogenannte „Bürstchen“. Wenn eine Honigbiene auf Blüten „herumläuft“, bleiben Pollen an ihrem ganzen Körper hängen. Mit dem „Bürstchen“ kann die Biene diese Pollen aus den Haaren ihres ganzen Körpers zusammenkämmen. Danach drückt sie sie an eine weitere besonders stark behaarte Stelle, eine kleine Vertiefung an der Außenseite ihrer Unterschenkel am Hinterbein. Diese Stelle nennt sich „Körbchen“ und an diesem haften die Pollen ganz fest.

Wie kommunizieren Bienen?

Kehrt eine Sammlerbiene von ihrem Flug mit Nektar zum Bienenstock zurück, erbricht sie diesen, damit er sofort von Vorkosterbienen getestet werden kann. Hat er eine gute Qualität, regen die Vorkosterbienen die Sammlerbiene durch Fühlerberührungen an, den Fundort mitzuteilen. Die Mitteilung, also die Kommunikation, geschieht bei Bienen durch zwei verschiedene Tänze: Den Rundtanz und den Schwänzeltanz. Durch diese beiden Tänze erhalten die Sammlerbienen, die sie beobachten, Informationen zur Entfernung und Richtung, in der die Futterquelle liegt sowie über Fühlerkontakt mit der tanzenden Biene zum Geruch der Futterquelle. Die Intensität des Tanzes zeigt außerdem an, wie viel Nahrung die Futterquelle hergibt.

Der Rundtanz

Wenn die Quelle sich in einem Umkreis von ungefähr 100m befindet, tanzt die Honigbiene den sogenannten Rundtanz. Dabei läuft die Biene mehrere Minuten in einem kleinen Kreis umher und ändert dabei auch die Richtung. Je lebhafter die Biene tanzt, desto mehr Nahrung verspricht die Futterquelle.

Der Schwänzeltanz

Bei Futterquellen, die weiter als 100m vom Bienenstock entfernt liegen, tanzen Bienen den Schwänzeltanz.
Dieser setzt sich aus zwei Halbkreisen und einer Geraden zusammen, auf der die Biene schwänzelt. Daher auch der Name Schwänzeltanz.
Da es im Bienenstock dunkel ist, merkt sich die Honigbiene den Winkel des Bienenstocks zwischen Sonnenstand und Futterquelle. Diesen Winkel überträgt sie auf ihren Tanz. Dabei orientiert sie sich an der Schwerkraft, weiß also, wo unten und oben ist. Die Sonne wird beim Tanzen als immer oben angenommen. Der Winkel der TanzGeraden zu der gedachten Sonne ist der Winkel, den die Futterquelle vom Bienenstock aus gesehen zur Sonne hat. Tanzt die Biene z.B. 90° (Grad) nach links, befindet sich die Futterquelle im 90°-Winkel links zum Stand der Sonne.
Forscher haben übrigens herausgefunden, dass eine Futterquelle reichhaltiger ist, je länger eine Biene tanzt. So haben nämlich mehr Bienen die Möglichkeit, sich den Schwänzeltanz anzuschauen.
Durch Fühlerkontakt erhalten andere Sammlerbienen, die den Tanz beobachten, übrigens noch weitere Informationen: Die Tänzerin kann den Geruch der Nahrungsquelle weitergeben, sodass die anderen Sammlerbienen wissen, wonach sie nun suchen müssen.[3]

Was ist Gelee Royal?

Gelee Royal oder auch Gelée Royale, Weiselfuttersaft oder Bienenmilch ist, wie der Name schon sagt, ein königliches Futter. Es wird einzig für die Bienenkönigin und die Larven, die mal Bienenköniginnen werden sollen, hergestellt. Die Arbeiterbienen, die sich um die Brut kümmern, stellen Gelee Royal aus Honig, Blütenpollen sowie Drüsensekret in ihren Drüsen her.
Bisher nahm man an, dass einzig dieses Futter während der Entwicklung einer Larve entscheidend dafür ist, dass sie sich zu einer Bienenkönigin und nicht zu einer Arbeiterbiene entwickelt. Denn eine ausschließliche Ernährung mit Gelee Royal bewirkt im Körper der Larve Veränderungen ihres Erbguts. Sie wird z.B. wesentlich größer und fruchtbarer.
Die Forschung ist allerdings nicht sicher, ob es an der ausschließlichen Ernährung mit Gelee Royal liegt, oder vielleicht daran, dass Bienenköniginnenlarven mit dem Gelee Royal ein Futter bekommen, dass von den Bienen selbst hergestellt wird und nicht pflanzlichen Ursprungs ist. Arbeiterinnenlarven erhalten nämlich ab dem 5. Tag im Larvenstadium ein Gemisch aus Nektar und Pollen, also ein Futter, das zu 100% pflanzlichen Ursprungs ist. Außerdem ist es minderwertiger als Gelee Royal.
Die pflanzliche Nahrung der Arbeiterinnenlarven könnte demnach auch einfach durch Veränderungen in ihrem Erbgut verhindern, dass sie zu Bienenköniginnen heranwachsen. Drohnen erhalten übrigens noch einmal ein anderes Futter, den Drohnenfuttersaft.

Der Schutz des Bienenstocks

Eine der Aufgaben einer Arbeiterbiene ist der Schutz des Bienenstaats: Die Wächterbienen sind am Eingang des Bienenstocks postiert und schützen ihn vor Eindringlingen. Nützlich bei dieser Aufgabe ist vor allem ihr Geruchssinn: Jedes Bienenvolk hat seinen eigenen Geruch, an dem eine Wächterbiene zurückkehrende Honigbienen des eigenen Bienenvolkes erkennen kann. Nähert sich eine Biene eines anderen Volkes, kann sie schon am Geruch erkennen, ob es sich um einen Eindringling handelt und ihn vertreiben.
Auch betrunkene Bienen – ja, du hast gerade richtig gelesen – hält eine Wächterbiene davon ab, in den Bienenstock zu gelangen. Betrunken kann eine Honigbiene werden, wenn sie bei extrem hohen Temperaturen an die „falsche“ Blüte gerät. Im Blütennektar kann durch zu hohe Temperaturen Alkohol entstehen, den die Biene dann zu sich nimmt und betrunken wird. Eine betrunkene Biene erkennt eine Wächterbiene an ihren torkelnden und unkoordinierten Bewegungen. Eine betrunkene Biene wird von einer Wächterbiene zum Ausnüchtern weggeschickt. Erst wenn sie wieder nüchtern ist, wird sie von einer Wächterbiene wieder in den Bienenstock gelassen.

Wie überwintern Bienen?

Wenn es in den Wintermonaten kalt wird, zieht sich die Königin mit den noch lebenden Arbeiterbienen in ihren Bienenstock zurück und bleibt dort. Ausreichend Vorräte haben sie den Sommer über schon angelegt, verhungern tun sie daher nicht. Um aber auch nicht zu erfrieren, rücken die Bienen ganz eng zusammen und zittern. Durch das Zittern ihrer Muskeln können sie Wärme erzeugen und den Bienenstock wieder auf ihre gewohnte Temperatur von ca. 35°C aufheizen. So haben die Honigbienen es wohlig warm, auch wenn draußen Minusgrade im zweistelligen Bereich herrschen und können Energie am wieder flüssig gewordenen Honig tanken.
Aber auch wenn sie sich aufgewärmt haben, können die Bienen eine ganze Weile lang den Bienenstock nicht verlassen. Deshalb verkneifen sie sich übrigens den ganzen Winter über, Pipi zu machen. Sie wollen den Bienenstock nicht verunreinigen und dadurch Krankheiten auslösen. Im Frühjahr, wenn es warm genug ist, fliegen sie dann in Scharen aus, um sich zu erleichtern. Dieser erste Flug im Frühjahr nennt sich auch Reinigungsflug. Damit aber auch die hohen Temperaturen im Bienenstock nicht dazu führen, dass sich Keime und Bakterien ausbreiten können, überziehen Bienen alle Oberflächen innerhalb des Bienenstocks mit Propolis. Das ist ein von den Bienen hergestellter Pflanzenharz, der antibiotisch und antiviral wirkt. So haben Bakterien und Viren keine Chance.

Die Imkerei – Die Honigbiene als Nutztier

In Deutschland gilt die Honigbiene als drittwichtigstes Nutztier (nach Rindern und Schweinen), da sie für die Landwirtschaft enorm wichtig ist. Die Honigbiene sammelt nämlich nicht nur Nektar und Pollen, um Honig zu erzeugen, sondern bestäubt nebenbei von den 80% aller Pflanzenarten, die auf eine Fremdbestäubung angewiesen sind, bis zu 80%. Von 100 Pflanzen wären das immerhin 64 Stück!
Der Mensch hat schon früh herausgefunden, dass Honig nicht nur für die Bienen, sondern auch für ihn sehr bekömmlich ist. So wurde Honig das erste bekannte Süßungsmittel, welches von der Menschheit genutzt wurde und die Bienenzucht konnte beginnen.
Dabei versuchen Bienenzüchter, gewünschte Eigenschaften der Bienen gezielt zu verstärken und unerwünschte abzuschwächen. Am Ende sollten dabei Bienen herauskommen, die jede Menge Honig produzieren können, dabei sehr friedlich sind und nur einen geringen Schwarmtrieb aufweisen, d.h. für den Imker kontrollierbarer sind.

Die Imkerei – Was macht eigentlich ein Imker?

Ein Imker hat eine Menge Aufgaben zu erfüllen, damit es seinem Bienenvolk gut geht.
Zunächst einmal muss er seinem Honigbienenvolk einen Bienenstock bieten und diesen an einem günstigen Ort, d.h. an einem Ort mit vielen Blüten in der Umgebung, aufstellen.
Bei all seinen Aufgaben mit den Honigbienen trägt der Imker übrigens zum Schutz einen Schutzanzug und hat auch ein paar Werkzeuge, wie einen Smoker. Durch den Rauch sind die Bienen abgelenkt und stechen nicht so schnell zu. Mit einem Abkehrbesen werden die Bienen vorsichtig von den Honigwaben gefegt, wenn die mit Honig vollen Rähmchen durch leere ausgetauscht werden. Sollten die Rähmchen am Rand festkleben, können sie mit einem Stockmeißel gelöst werden. Mit der Entdeckelungsgabel, die aussieht wie ein ganz feiner Kamm mit langen Zinken, kann der Imker die Wachsschicht von den Waben lösen, bevor die Rähmchen in der Honigschleuder geschleudert werden.
Der Imker kann den Bienen natürlich nicht den gesamten Honig wegnehmen, denn der ist ja ihr Wintervorrat. Sollte sein Bienenvolk (vor allem im Winter) trotzdem zu wenig Nahrung haben, kann er bei Bedarf auch eine Zuckerlösung als Nahrungsquelle anbieten.
Außerdem muss er darauf achten, dass im Bienenstock selbst auch ausreichend Platz für die Brutbildung, also für Bienennachwuchs ist, denn bei einer Lebensdauer der Arbeiterbienen von nur wenigen Wochen, wäre so ein Bienenvolk schnell ausgestorben, würde kein neuer Nachwuchs großgezogen. Sollte ein Bienenvolk (vor allem im Winter) nicht genug Nahrung haben,
Auch die Vermehrung und Verjüngung seines Bienenvolkes muss ein Imker im Auge haben, damit sein Volk nicht einfach ausstirbt, weil es keinen Nachwuchs gibt.

Honigbiene Biene Imkerei Arbeiterbiene Bienenvolk
Quelle: Topp-digital-Foto/Pixabay

Wie macht eine Biene Honig?

Wie du schon weißt, übergibt eine Sammlerbiene den gesammelten Nektar im Bienenstock an andere Arbeiterbienen. Die beginnen sofort damit, aus dem Nektar Honig zu machen. Dazu saugen sie den Nektar mit ihrem Saugrüssel auf und spucken ihn in ihre Honigwaben. Das machen sie immer wieder, denn auf diese Weise reift der Honig und wird dickflüssig. Wenn der Honig dann fertig ist, verschließen die Bienen die Waben mit Bienenwachs.
Das Aussehen und der Geschmack des Honigs richten sich übrigens danach, welche Blüten ein Bienenvolk anfliegt. Honig ist nämlich ein Naturprodukt und wird vom Imker nicht verändert.
Blütenhonig schmeckt z.B. anders als Waldhonig. Für Waldhonig nutzen Honigbienen nämlich die Honigtautropfen von Blattläusen. Die Blattläuse saugen dafür Pflanzensaft aus Blättern von Pflanzen und scheiden einen Teil davon wieder als Honigtautropfen aus. Diese sind ganz süß und sind auch bei Ameisen eine heißbegehrte Futterquelle. Aber Bienen nutzen auch Pflanzensäfte direkt für ihren Honig, wie z.B. von einigen Nadelbäumen, um Tannenhonig herzustellen.
Durchschnittlich müssen Bienen für ein 500g-schweres Glas Honig ca. 5 Millionen Blüten an- und 120.000km weit fliegen. Das ist ungefähr 3x um die Erde.
Wie viele Flugkilometer Bienen zurücklegen müssen, richtet sich übrigens nach der Umgebung ihres Bienenstocks und wie viel eine Biene bei einem einzigen Flug trägt (20-40mg). So kann es auch sein, dass ein Bienenvolk für ein Glas Honig „nur“ rund 25.000km zurücklegen muss, weil ihr Bienenstock inmitten eines riesigen Blumenfeldes steht. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Wenn sich nur wenige Blüten in der näheren Umgebung befinden, können es auch schon einmal 500.000km für ein einziges Glas Honig sein.

Wer sind die Feinde der Honigbiene?

Zu den natürlichen Feinden der Westlichen Honigbiene zählen Vögel, Spinnen, Nager und Reptilien. Doch zu diesen schon zahlreichen Bedrohungen, kommen noch vom Menschen gemachte Bedrohungen hinzu wie etwa der Klimawandel, der großflächige Einsatz von Pestiziden, also Giften, die neben Schädlingen eben auch Bienen töten, sowie Krankheiten und Parasiten, die nach Deutschland eingeschleppt wurden wie z.B. die Varroamilbe. Zu den Krankheiten, die zum Absterben ganzer Bienenvölker führen können, zählen z.B. die Faulbrut oder Kalkbrut. Der Nachwuchs erkrankt und stirbt und wo es keinen Nachwuchs gibt, gibt es auch kein Fortbestehen des Bienenvolkes. Deshalb solltest du ein Honigglas übrigens auch immer auswaschen, bevor du es im Altglascontainer entsorgst: Der Honigrest im Glas lockt Bienen an und kann die Faulbrut übertragen.
Für wilde Honigbienen schrumpft außerdem der Lebensraum immer weiter und es fehlt an geeigneten Nistplätzen.

Was passiert, wenn Honigbienen aussterben?

Jede einzelne Honigbiene ist für unser Überleben wichtig. Zusammen mit den Wildbienen und anderen Bestäuber-Insekten sorgen sie dafür, dass wir Obst und Gemüse auf unseren Tellern haben, denn sie bestäuben einen sehr großen Teil unserer Nutzpflanzen.
Wenn Honigbienen eines Tages aussterben sollten, wird es in unseren Supermarktregalen in der Obst- und Gemüseabteilung sehr leer.
Aktuell ist es laut IUCN leider nur sehr schwierig, zu bestimmen, wie viele wilde Honigbienen es in freier Wildbahn noch gibt. Der Grund dafür ist, dass wilde Honigbienen nur sehr schwer von denen zu unterscheiden sind, die verwildert oder verwaltet sind. Verwildert bedeutet, dass es sich um Honigbienen handelt, die einmal einem Imker gehörten, diesem aber entflohen sind. Verwaltete Honigbienen sind Bienen, die sich im Besitz eines Imkers befinden. Die IUCN ordnet die Westliche Honigbiene daher in der Kategorie (DD) ein. Das bedeutet, dass die Datengrundlage unzureichend ist, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob die Westliche Honigbiene vom Aussterben bedroht, gefährdet oder nicht gefährdet ist.
Trotzdem ist es wichtig, dass wir etwas zum Erhalt der Honigbiene machen und das kannst du auch: Pflanze auf dem Balkon in Töpfen oder Balkonkästen oder im Garten pollen- und nektarreiche Pflanzen, damit Bienen auch weiterhin Nahrung finden. Oft sind solche Pflanzen in den Gartencentern und Baumärkten auch als „Bienenfreundlich“ oder „Bienenpflanze“ gekennzeichnet.

Sind Honigbienen gefährlich und aggressiv?

Ganz klare Antwort: Nein. Honigbienen stechen nur, um sich oder ihr Bienenvolk zu verteidigen. D.h. sie stechen nur in aller größter Not. Verhältst du dich ruhig, trägst kein starkes Parfum, fuchtelst nicht wild mit den Armen herum oder pustest die Bienen an (Das CO2 (Kohlenstoffdioxid) in deinem Atem bedeutet für die Biene „Feuer!“ – also höchste Alarmbereitschaft!), besteht in der Regel auch keine Gefahr, dass eine Biene zusticht. Du kannst Bienen in Ruhe auch aus der Nähe beobachten, ist sie „schlecht drauf“, summt sie lauter und fliegt eher im Zickzack.
Stechen können übrigens nur die Arbeiterbienen mit ihrem Stachel. Der Stechapparat der Honigbiene besteht aus einer im Körper liegenden Giftblase, Giftdrüsen und dem äußerlich sichtbaren Stachel mit kleinen Widerhaken.
Diese Widerhaken bleiben bei einem Stich in die menschliche Haut, hängen. Will sich die Biene nun lösen, wird der gesamte Stechapparat aus der Biene herausgerissen, der Stachel bleibt in der Haut stecken und die Biene stirbt.
Andere Insekten dagegen können Bienen damit problemlos stechen und töten. Ihr Stachel lässt sich ganz leicht wieder aus dem anderen Insekt herausziehen und sie überleben.

Ich wurde von einer Biene gestochen, was muss ich tun?

Die meisten Menschen, die von einer Biene gestochen werden, klagen über Schmerzen an der Stelle des Bienenstichs. Das Gift verursacht eine Schwellung um den Stich, Schmerzen und evtl. Juckreiz. In diesem Fall heißt es:

  1. Den Giftstachel zügig mit dem Daumennagel oder einem stumpfen Gegenstand wie z.B. dem Personalausweis entfernen. Dazu den Stachel vorsichtig aus der Haut schieben. Nutze auf keinen Fall eine Pinzette: Hier ist die Gefahr groß, die am Stachel hängende Giftblase auszudrücken und noch mehr Gift in die Wunde zu bringen.
  2. Kühlen kann den Schmerz lindern, eine Creme mit Antihistamin oder eine Tablette zum Einnehmen kann den Juckreiz und die Schwellung reduzieren.
  3. Die Schwellung kann durch Hochlegen reduziert werden, sofern man die Stelle z.B. das Bein hochlegen kann.

Solltest du oder jemand anders, der von einer Biene gestochen wird, allergisch sein, kann ein Bienenstich auch gefährlich werden und es ist Eile geboten!
Du solltest so schnell wie möglich in die Notaufnahme ins nächste Krankenhaus oder den Notarzt rufen, wenn Anzeichen von Unwohlsein, Schwindel, Jucken am ganzen Körper, Anschwellen der Zunge oder der Lippen, Atemnot oder der Verlust des Bewusstseins auftreten.
Wenn du weißt, dass du allergisch auf Insekten- oder Bienenstiche reagierst, solltest du immer einen Adrenalin-Autoinjektor dabeihaben, denn der kann dein Leben retten.

Wissenschaftlicher NameApis mellifera
KlasseInsekten
OrdnungHautflügler
UnterordnungTaillenwespen
FamilieEchte Bienen (Apidae)
UnterfamilieApinae
GattungHonigbienen (Apis)
ArtWestliche Honigbiene
UnterartenDunkle Europäische Biene, Kärntner Biene, Buckfastbiene und weitere
Verbreitungsgebietweltweit, außer die Antarktis
Größe                                   11-18mm
Gewicht80mg (Arbeiterbiene), 250-300mg (Königin)
Lebensdauer6 Wochen – 6 Monate (Arbeiterbiene), 4-5 Jahre (Königin), 1-3 Monate (Drohne)
Geschwindigkeitbis 30 km/h
Merkmalegelb-braun gestreift, behaart, Stachel, bildet Staaten
ErnährungNektar, Pollen, Gelee Royal
FeindeVögel, Nager, Reptilien, Spinnen, Varroamilbe, Pestizide, Klimawandel